Markteingriffe durch den Staat
Während, wie Adam Smith schreibt, der Markt "wie von unsichtbarer Hand" die wirtschaftlichen Abläufe effizient regelt (Preisbildung, Allokation usw.), ist es Aufgabe des Staates, quasi als "sichtbare Hand" die Spielregeln und die Grenzen der Marktregulierung abzustecken. Dies reicht von der Normensetzung (z.B. BGB und HGB) und der Normendurchsetzung bis hin zur Begrenzung von Marktregulierungen z.B. beim Arbeitsschutz und im Umweltbereich.
In der Wirtschaftspolitik haben sich darüber hinaus, teilweise auch bedingt durch bestimmte wirtschaftstheoretische Schulen (mehr... ) zahlreiche weitere Eingriffe in die Märkte herausgebildet. Einmal sollten die Verbraucher vor zu hohen Preisen, ein anderes mal die Anbieter vor zu niedrigen Preisen und damit vor dem Ruin geschützt werden und immer wieder sollte aber auch ganz einfach nur eine Geldquelle für permanent leere Staatskassen erschlossen werden. Selbst wenn diese Eingriffe für sich genommen erfolgreich verliefen, so hatten sie doch stets Folgen, welche wiederum Interventionen erforderlich machten, wobei Es allerdings fast nie gelang, sie wieder vollständig auszugleichen.
Nach ihrer Wirkung auf den Markt werden die Eingriffe in
und in
Die obige Abbildung zeigt, wie bei einem Mindestpreis ein Überschußangebot (Nachfragelücke) und bei einem Höchstpreis eine Überschußnachfrage (Angebotslücke bzw. Mangel) eintritt. Um Festpreise zu garantieren, müssen bei Nachfragerückgang Stützungskäufe (Ausgleich des Rückgangs) und bei Nachfrageanstieg Stützungsverkäufe durchgeführt werden. Analoges gilt für Angebotsänderungen und ist immer mit zusätzlichen Kosten bzw. Nachteilen verbunden. Ein besonders Problem stellen feste Löhne (Preis für die Faktorleistung Arbeit) dar. mehr...
Da alle Eingriffe des Staates in der Regel die Preise verändern, werden die so entstandenen Preise oft auch als politische Preise bezeichnet. Es entsteht eine politische Preisbindung. Ihre Wirkungen gehen weit über die ursprünglich beeinflußten Märkte hinaus, da die so entstandenen Güterpreise als Kosten in die Herstellung weiterer Güter eingehen und somit wiederum deren Preisniveau beeinflussen.
Quelle: Wagner Berlin angepasst von Dombergen