Die Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz ist die systematische Darstellung aller außenwirtschaftlichen Transaktionen eines Landes. Diese werden kontenartig erfaßt. Verbuchungsregel: Transaktionen, die zu Zahlungseingängen führen, werden im sogenannten Credit (oder Haben) verbucht, Transaktionen, die zu einem Zahlungsausgang führen, werden im sogenannten Debet (oder Soll) verbucht. Bei Erfassung aller Transaktionen und korrekter Verbuchung muß die Zahlungsbilanz insgesamt immer ausgeglichen werden.
Teilbilanzen:
Die Zahlungsbilanz setzt sich zusammen aus der Leistungsbilanz, bestehend aus der
Kapitalverkehrsbilanz, bestehend aus der
Zusammenhang: Der wichtigste Punkt für das Verständnis der Zahlungsbilanz und einer der wichtigsten Punkte für ein korrektes Verständnis internationaler Wirtschaftsbeziehungen insgesamt, besteht in folgendem Zusammenhang zwischen Leistungs- und Kapitalverkehrsbilanz. Wenn ein Land mehr Güter- oder Dienstleistungen exportiert, als es importiert, und wenn dabei keine unentgeltlichen Übertragungen involviert sind, dann muß dieses Land auf die eine oder andere Weise einen Zuwachs an Auslandsforderungen oder eine Verringerung der Auslandsverbindlichkeiten erfahren haben. In dem Maße, wie ein Teil des Güterhandels auf Schenkungen beruht, erfolgt eine entsprechende Korrektur im Bereich der Übertragungsbilanz. Analoges gilt für die einseitigen Zahlungen, die zunächst in der Kapitalbilanz verbucht werden und in der Übertragungsbilanz ihre Gegenbuchung finden. Insgesamt gilt: Jedes Land tätigt genau im Umfang eines Leistungsbilanzüberschusses Kapitalexporte, bzw. im Ausmaß eines Leistungsbilanzdefizites Kapitalimporte. In welcher Form diese Kapitalimporte bzw. -exporte stattfinden, ist damit natürlich noch nicht gesagt. Wenn privater Kapitalverkehr aus irgendwelchen Gründen (z. B. internationale Kapitalverkehrskontrollen) nicht stattfinden kann, dann erfolgt der Ausgleich ausschließlich in der Devisenbilanz, wo die Veränderungen der Auslandspositionen der Notenbank (offizielle Währungsreserven) verbucht werden. Im Falle eines Leistungsbilanzüberschusses ergäbe sich dann eine Zunahme von Währungsreserven, verbucht auf der Debet- Seite der Bilanz. Es besteht eine enge Verbindung zwischen Zahlungsbilanzsalden und dem Devisenmarkt. Zahlungsbilanzen werden auch konkret empirisch erfaßt, und dort tauchen weitere Bestandteile auf: statistisch nicht erfaßte oder nicht aufgliederbare Transaktionen, und ein Ausgleichsposten zur Auslandsposition der Notenbank, der mit Bewertungsveränderungen der Währungsreserven zu tun hat.
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Quelle: Gablers Wirtschaftslexikon 14. Auflage