Unter Importzoll, auch Einfuhrzoll genannt, versteht man Abgaben die auf Waren, Kapital und Dienstleistungen erhoben werden. Zu zahlen sind diese Abgaben von inländischen Konsumenten und Unternehmen, sobald die Waren die Grenzen des Zollgebietes überqueren.
Kernziel des Importzolls ist es, die inländische Wirtschaft zu schützen. Auch kann versucht werden durch Zölle externe Effekte importierter Güter in den Preismechanismus zu internalisieren. Der Zoll wirkt sich auf das relative Angebot und die relative Nachfrage aus. Je elastischer die Nachfrage ist, desto geringer ist der Importzoll. Der Staat hat somit Einfluss auf die inländische Nachfrage.
Erfolgt nun eine Erhebung des Importzolls, wird folglich weniger importiert, da der Inlandspreis (Binnenpreis) höher ist als der Auslandspreis (Außenpreis). Im Inland wird jetzt mehr der jeweiligen Waren produziert (inländische Industrie erzielt höhere Gewinne sowie Senkung der Arbeitslosigkeit tritt bei arbeitsintensiver Produktion ein). Diese Veränderungen der Preise wirken sich auf den Wohlfahrtsverlust sowie auf die Terms of Trade aus, die durch eine Senkung des Auslandspreises verbessert werden. Der Wohlfahrtsverlust bildet sich durch die Differenz zwischen der steigenden Produzentenrente und der sinkenden Konsumentenrente im Inland. Allerdings hat eine Zollerhebung nur Einfluss auf die Terms of Trade, wenn es sich um ein großes Land wie zum Beispiel Canada handelt und nicht um ein kleines Land wie zum Beispiel Luxemburg. Denn ein kleines Land hat bei einer Zollerhebung keine Auswirkung auf den Auslandspreis und würde somit nicht seine Terms of Trade verbessern können.
Kosten und Nutzen des Zolls sind anhand der Konsumentenrente und der Produzentenrente ersichtlich. Durch eine Preiserhöhung im Importland, verschlechtert sich die Konsumentenrente und führt gleichzeitig zu einer Verbesserung der Produzentenrente im Inland. Auf Grund der Senkung des Preises im Ausland, verbessert sich dort die Konsumentenrente und die Produzentenrente verschlechtert sich. Der Staat nimmt durch den Zoll Finanzmittel ein.
Importzölle haben Einfluss auf die Einkommensverteilung. „Sie sollen unverzichtbare geltende Industriezweige unterstützen und dienen dem Ausgleich der Zahlungsbilanz.“ [1]
Zollwirkungen
Punkt 1 (Pw) stellt Gleichgewichtspreis von Inland und Ausland dar, ohne Zoll. S und D sind die jeweiligen Angebotskurven und Nachfragekurven. Wird nun ein Zoll erhoben, so findet nur dann Import von Waren statt, wenn der Inlandspreis höher als der Auslandspreis ist, d.h. durch den Zoll, steigt der Inlandspreis auf Pi an und der Auslandspreis sinkt auf Pa.
Durch diese Zollerhebung steigen die Preise im Inland, die Produzenten bieten mehr an und die Konsumenten fragen weniger nach. Folglich sinkt die Importnachfrage auf den Punkt 2. Die Auswirkung der Zollerhebung im Ausland wird deutlich durch die sinkenden Preise, es wird weniger angeboten und die Nachfrage steigt, womit zugleich das Exportangebot auf Punkt 3 zurück geht.
Das Ergebnis für steigenden Inlandspreis und sinkenden Auslandspreis zeigt sich im sinkenden Handelsvolumen von Xw auf Xia. Die Preiserhöhung im Inland ist geringer als der Zollbetrag, auf Grund des Zolls, der zum Teil in den Exportpreisen des Auslands steckt.[2]
Zollwirkungen
Ein kleines Land ist nicht in der Lage den Auslandspreis zu verändern. S und D stellt die Angebotskurve und die Nachfragekurve dar. Pw stellt den Punkt dar, wo der Preis das Angebot und die Nachfrage schneidet. Dies sind die Punkte, in denen noch kein Zoll erhoben wurde. Wird nun ein Zoll erhoben, so steigt der Preis Pw auf Pi an. Folglich steigt das Angebot auf S2 und die Nachfrage sinkt auf D2.
Bei Auftreten von positiven externen Effekten im inländischen Importgüterersatzsektor, kann nun versucht werden durch eine Besteuerung der Einfuhren die positiven Effekte zu internalisieren. Die gesamtgesellschaftliche Angebotsfunktion verschiebt sich in diesem Fall nach rechts. Aufgrund der positiven Externalitäten des Importersatzgutes wird nun weniger im Ausland nachgefragt. Die Konsumentenrente sinkt wie im zuvor gegebenen Beispiel, die Produzentenrente der inländischen Hersteller steigt, der Staat erwirtschaftet zusätzliche Einnahmen durch den Zoll. In diesem Fall entstehen nun aber zusätzliche gesamtgesellschaftliche Wohlfahrtsgewinne durch die Internalisierung der positiven externen Effekte. Wenn dieser Effekt die Verluste durch eine Besteuerung übersteigt, entsteht ein Nettowohlfahrtsgewinn.
Von dieser handelspolitischen Strategie sollte jedoch eher abgeraten werden, da Zölle die nachfrageseitige Fehlallokation nur zusätzlich induzieren. Günstiger wäre es daher direkt an der Verzerrung in Form einer Subventionierung der inländischen Produzenten anzusetzen um den Wohlfahrtsgewinn zu maximieren.